Charles-Edouard Jeanneret-Gris (alias Le Corbusier) wurde 1887 im schweizerischen La Chaux-de-Fonds geboren. Im Jahre 1900 ließ sich Le Corbusier an der Kunsthochschule École d'Art in seinem Geburtsort zum Maler, Graveur und Goldschmied ausbilden. 1904 begann er dort das Studium der Architektur.
Die Grundlagen, die ihn später zu einem der bedeutendsten Architekten machten, sammelte Le Corbusier in führenden Architekturbüros Europas. So bereiste er Italien, Budapest und Wien und arbeitete anschließend bei Josef Hoffmann. Von 1908 bis 1909 war Le Corbusier in Paris für den Architekten Auguste Perret tätig, der ihm grundlegende Einblicke in die moderne Stahl- bzw. Eisenbetonbauweise vermittelte. Zu seinen frühen architektonischen Plänen gehörten die "Domino"-Häuser (1914/15), die im Wesentlichen auf Decken, Böden und Stützen reduziert waren und zur Grundlage für industriell entwickelte Fertighäuser wurden.
1917 zog Le Corbusier endgültig nach Paris um. Mit dem Maler Amédée Ozenfant begeisterte er sich für den Kubismus und gab mit ihm 1918 das puristische Manifest "Après le cubisme" und ab 1919 die Purismus Zeitschrift "L'Esprit Nouveau" heraus.
Im Jahre 1928 gehörte Le Corbusier zu den Gründungsmitgliedern der Congrès Internationaux d'Architecture Moderne (CIAM).
Neben der Realisation einzelner Bauten - wie der Stuttgarter Weißenhofsiedlung (1927) oder der Villa Savoye in Poissy (1928-1931) - lag Le Corbusiers Fokus besonders auf der Realisation wegweisender städtebaulicher Konzepte.
Als Designer entwarf Le Corbusier seit 1928 (zusammen mit Charlotte Perriand und seinem Vetter Pierre Jeanneret) Möbel. Große Bekanntheit erlangte die verstellbare Chaiselongue "LC 4" (1928), die aus einem Stahluntergestell, einem Stahlrahmen, einer Auflage aus Fell, Leder oder Stoff sowie einer Nackenrolle und einem Fußteil aus schwarzem Leder besteht.
Verschiedene Design-Entwürfe Le Corbusiers sind in den großen Design-Museen weltweit zu sehen und werden heute als Klassiker vom italienischen Hersteller Cassina reproduziert.
Le Corbusier starb 1965 in Roquebrune-Cap Martin, Frankreich. Er zählt zu den einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts.